7" Rezension

Turbostaat / Beatsteaks Split

Da hab ich mich doch tatsächlich aufgerafft und bin wirklich am Samstag zum Record Store Day in Erfurt’s einzigen Plattenladen, Woodstock Recordstore, getingelt und hab unglaublicherweise eine Beatsteaks/Turbostaat-Split abbekommen. Joschi hat wohl drei Exemplare geliefert bekommen.
Schön und gut hab ich 11€!!! dafür gelöhnt und war glücklich eine mein Eigen nennen zu dürfen.
Zu Hause das blaue Teil auf den Teller gehauen und die Nadel in die Rille gelegt.
Gespannt war ich vor allem auf das Damned-Cover von den Beatsteaks, die haben sich „Neat Neat Neat“ vorgenommen. Ist aber doch recht unspektakulär geworden, klingt im Vergleich zum Original eher niedlich. Arnim’s Stimme kuschelt schön mit den Reverb-Effekt, damit das recht ähnlich zu Dave Vanian klingt, der ja nun auch nicht gerade der beste Sänger der Welt war oder ist. Aber er war der erste, der so sang und hatte dadurch sein Markenzeichen geschaffen. Die Beatbuletten schaffen und wollen aber auch nicht so angepisst wie das Original klingen. Ihre Interpretation hört sich sehr sympathisch an, was sie aber auch wieder sympathisch macht. Netter Gimmick ist das „Yeah“ am Ende, wenn man die Nadel nach dem letzten Ton noch nicht hochgezogen hat.
Turbostaat haben „Phobos Grunt“ drauf gepackt, welches auch auf dem aktuellen Album „Stadt der Angst“ zu finden ist. Ob das jetzt die selbe Version ist, kann ich nicht genau sagen, da mir die Platte nicht vorliegt. Ist aber ein geiler Song in allerbester Turbostaat-Manier. Konfuser, verdammt offen interpretierbarer Text trifft auf abstrusen Songtitel, trifft auf norddeutsch-kühlen Hacke-Spitze-Punk. Ich würde sagen 1-2 für Turbostaat, die hier doch den besseren Beitrag ins Presswerk geschickt haben. Die Beatsteaks punkten hier nur mit der Songauswahl.
Ja alles in allem muss ich sagen, dass hier das Marketinglämpchen die ganze Zeit aufblinkt, weil die Turbos haben gerade ihren Longplayer rausgebracht und die Beatsteaks legen im Juni mit „Muffensausen“ eine Compilation mit Live-Songs & Demo-Aufnahmen nach. Da ist wohl „Neat Neat Neat“ auch drauf. Das hinterlässt natürlich einen faden Beigeschmack, 11€ für 2 Album-Songs ohne Cover-Artwork oder sonstigem Schnickschnack. Ein typisches RSD-Sammlerstück. Wie schon mal erwähnt bald zu horrenden Summen in den einschlägigen Auktionshäusern zu finden. Warum bringen die Beatsteaks eigentlich nicht die Wohnzimmer EP als 10″ oder so raus? Das wäre doch mal was anständiges zum RSD 2014 oder?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.